So finden Sie eine Doktormutter oder einen Doktorvater

Um zur Promotion zugelassen zu werden, brauchen Sie ein Thema und eine*n Betreuer*in. Klingt simpel – kann aber eine echte Herausforderung sein. Zahlreiche Fragen stellen sich: Was macht ein Thema eigentlich zu einem guten Thema? Wie überzeuge ich ein*e Betreuer*in von meinem Vorhaben? Und was gehe ich überhaupt zuerst an?

Es gibt keine pauschale Antwort auf diese Fragen – aber doch viele gute Hinweise, die Ihnen weiterhelfen. Diese haben wir Ihnen hier zusammengestellt. 

Linda Muskat / Dr. Anant Patel
Prof. Anant Patel, HSBI-Vizepräsident für Forschung und Entwicklung (im Hintergrund), betreute die Dissertation von Linda Muskat.

Thema oder Betreuer*in: Was brauche ich zuerst?

Natürlich hängen Thema und Betreuung Ihrer Dissertation eng zusammen: Nicht jede*r Professor*in kann jedes Sujet betreuen. Davon abgesehen ist die Frage, um was Sie sich zuerst kümmern, eng mit der Frage verbunden, für welche Art der Promotion Sie sich entscheiden.

Bewerben Sie sich auf eine Promotionsstelle, zum Beispiel in einem Graduiertenkolleg, können Thema und Betreuer*in bereits feststehen. Promovieren Sie extern, also ohne eine Stelle an der Hochschule, begeben Sie sich vor Beginn der Dissertation auf die Suche nach einer Doktormutter oder einem Doktorvater. 

Was macht ein*e Betreuer*in eigentlich?

Die Person, die Sie betreut, spielt eine entscheidende Rolle während Ihrer gesamten Promotionszeit. Sie ist Ihre erste Anlaufstelle, wenn Sie Fragen rund um Ihre Promotion haben.

Ihre Doktormutter oder Ihr Doktorvater unterstützt Sie auf verschiedenen Ebenen: bei der Strukturierung Ihres Promotionsprozesses, bei inhaltlichen Fragen – aber auch beim Aufbau eines akademischen Netzwerks. Gemeinsam besprechen Sie Ihre laufenden Forschungsaktivitäten und den Fortschritt der Promotion. Hierzu treffen Sie sich regelmäßig zu Betreuungsgesprächen. Auch außerhalb der vereinbarten Termine steht Ihre Doktormutter oder Ihr Doktorvater Ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Dabei profitieren Sie nicht nur vom fachlichen und methodischen Know-how Ihrer Bezugsperson, sondern auch von ihren Kontakten in Wissenschaft, Forschung, Wirtschaft und Gesellschaft.

Wer kann betreuen?

Hochschulen legen in Ihren Promotionsordnungen fest, wer Doktorand*innen betreuen darf. An der Hochschule Bielefeld können grundsätzlich alle Professor*innen Doktorarbeiten betreuen. Ob die von Ihnen gewünschte Person aktuell neue Promovierende annehmen kann, sollten Sie in einem persönlichen Gespräch klären.

Wie finde ich „meine“ Doktormutter oder „meinen“ Doktorvater?

Wie Sie eine Doktormutter oder einen Doktorvater finden, hängt, wie beschrieben, auch davon ab, ob Sie extern oder im Rahmen einer Anstellung als wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in oder in einem Graduiertenkolleg promovieren. Je nach Stellenbeschreibung kann bereits feststehen, wer Ihre Arbeit betreuen kann.

Um jemanden für die Betreuung Ihrer Promotion zu finden, sollten Sie grundsätzlich erst einmal recherchieren, welche Professor*innen thematisch infrage kommen. Auch ein Besuch von Konferenzen oder der Blick auf vergangene und aktuelle Konferenzprogramme gibt Auskunft darüber, wer in Ihrem Forschungsbereich tätig ist. Neben einer fachlichen und thematischen Korrelation ist auch die zwischenmenschliche Ebene wichtig. Bedenken Sie, dass Sie mehrere Jahre eng zusammenarbeiten. Für ein nachhaltiges Vertrauensverhältnis ist es wichtig, dass die Chemie zwischen Ihnen stimmt. Nicht umsonst spricht man auch von Doktormutter und Doktorvater.

 

Anne Ruppert
Anne Ruppert (Mitte) wurde bei ihrer Dissertation betreut von Prof. Dr. Susanne Miller von der Fakultät für Erziehungswissenschaft der Universität Bielefeld (links) und Prof. Dr. Helen Knauf vom Fachbereich Sozialwesen der HSBI

Wie überzeuge ich eine Betreuungsperson von meinem Projekt?

Haben Sie eine oder mehrere Personen gefunden, die für die Betreuung Ihrer Dissertation als Doktormutter oder Doktorvater infrage kommen, sollten Sie diese anfragen. Dabei gilt: Haben Sie Mut und seien Sie überzeugt von Ihrem Projekt! Dann können Sie auch andere davon überzeugen.

Für eine erste Anfrage senden Sie eine E-Mail an die*den Professor*in. Fügen Sie ein kurzes Exposé bei, in dem Sie das Thema Ihres Promotionsvorhabens mit Fragestellung und Zielsetzung sowie ersten Überlegungen zum Vorgehen skizzieren. Gern können Sie auch Empfehlungsschreiben mitsenden, zum Beispiel von vorherigen Arbeitgeber*innen oder Professor*innen.

Weitere Informationen und Kontakt

Sie können sich vorstellen, an der HSBI zu promovieren? Wir freuen uns auf Sie! Hier finden Sie weitere Informationen zum Thema Dissertation:

Sollten Sie weitere Fragen haben, senden Sie eine E-Mail an promotion@hsbi.de. Wir helfen Ihnen gern weiter!