07.10.2011

Ministerium unterstützt Forschungsprojekt für karriereorientierte Frauen

Das Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung NRW hat das Forschungsprojekt „Frau – Migrantin – Führungskraft." bewilligt.

Bielefeld (fhb). Das Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung (MIWF) des Landes Nordrhein-Westfalen hat das Forschungsprojekt „Frau – Migrantin – Führungskraft. Entwicklung eines ganzheitlichen Förderkonzeptes für karriereorientierte Fachhochschulstudentinnen" von Projektleiterin Professorin Dr. Swetlana Franken bewilligt. Für die Unterstützung von Berufs- und Karriereverläufen angehender Akademikerinnen wurden der Fachhochschule (FH) Bielefeld 15.000 Euro bereitgestellt. Das Geld verwendet die Hochschule, um eine wissenschaftliche Mitarbeiterin zu beschäftigen.

Ziel des Forschungsprojekts ist es, Studentinnen auf eine Führungskarriere vorzubereiten und den Weg in gehobene Fach- und Führungspositionen zu erleichtern. Vor allem Studentinnen mit Migrationshintergrund sollen unterstützt werden. „Frauen sind gerade im Hinblick auf den vorherrschenden Fachkräftemangel ein Potential, das genutzt werden muss. Trotzdem belegen Studien, dass Frauen im Vergleich zu Männern schlechtere Chancen haben, in den Führungsetagen deutscher Unternehmen und Hochschulen zu arbeiten“, sagt Professorin Franken. Studentinnen bräuchten deshalb schon während des Studiums eine besondere Unterstützung. Das Augenmerk von Professorin Franken liegt dabei vor allem auf Migrantinnen, die durch ihren anderskulturellen Hintergrund oft zusätzlich benachteiligt seien.

Bis Ende des Jahres soll an der FH Bielefeld und der FH Köln ein dreistufiges Förderkonzept entwickelt und erprobt werden. Dieses sieht spezielle Vorlesungen und Workshops für karriereorientierte Studentinnen vor. Soziale Kompetenzen und Selbstkompetenzen wie Verhandlungsführung oder Selbstpräsentation sollen auf diese Weise geschult werden. Zudem ist eine individuelle Beratung für Studentinnen geplant.

In einem seit 2010 laufenden, von dem Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Forschungsprojekt zum Thema Frauen und Migrantinnen in Führungspositionen, das Professorin Franken ebenfalls leitet,  wurden bereits erfolgreiche Unternehmerinnen, Managerinnen und Wissenschaftlerinnen nach ihren Erfolgsfaktoren befragt. Die Ergebnisse dieser Umfrage zeigen laut Franken, welches Vorgehen und welche Kompetenzen für den beruflichen Erfolg wichtig sind. In der Folge sollen nun die Studentinnen zu ihren Bedürfnissen befragt werden. „Wir wollen herausbekommen, ob die Studentinnen eine Karriereberatung wollen, welche Inhalte sie sich wünschen und in welcher Form solch eine Beratung stattfinden soll“, erklärt Professorin Franken.

Die Forschungsgelder vom Land sind damit bereits verplant. Die neue wissenschaftliche Mitarbeiterin Magdalena Lehmann wird in den nächsten Wochen einen Fragebogen erstellen und anschließend die Umfrage durchführen. Professorin Franken hofft auf eine Verlängerung der Unterstützung durch das MIWF: „Wir wollen das Konzept nicht nur diskutieren, sondern auch umsetzten. Denn nur dann können wir den Studentinnen dabei helfen, beim Berufseinstieg die ‚gläserne Decke‘ zu durchbrechen und einen schnelleren beruflichen Aufstieg zu schaffen.“

Über ein ausgebautes Netzwerk, das für das Forschungsprojekt genutzt werden kann, verfügen die beiden Fachhochschulen aufgrund zahlreicher Praxisprojekte und Beratungstätigkeiten bereits. Kontakte bestehen zu Personalverantwortlichen von Großunternehmen, Frauen- und Migranten-Verbänden, Hochschulen, Forschungseinrichtungen, politischen Organisationen und Stiftungen.

Mehr unter: www.migrantinnen-in-fuehrung.de