20.11.2013

„From the middle of nowhere“ zum globalen Knotenpunkt

Bundestagsabgeordneter Ralph Brinkhaus referiert auf der “International Week” der FH Bielefeld.

Bielefeld (fhb). Zwischen bunten Stühlen, ausgewählten Designermöbeln und bei gemütlichem Licht, fand der Höhepunkt der "International Week" statt. Zum ersten Mal veranstaltet der Fachbereich Wirtschaft und Gesundheit der Fachhochschule Bielefeld diese Woche und hat dazu 35 Dozenten und viele Gäste aus 29 Ländern eingeladen. Vom 18. bis 22. November besuchen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Vorträge und Workshops, die alle unter dem Thema "International Networking in Higher Education - Benefits for Learning, Teaching and Research" stehen. Zum gemütlichen Austausch hatte der Fachbereich am Dienstagabend in die Konzeptgalerie "Mauerwerk" in Bielefelds Altstadt eingeladen. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Ralph Brinkhaus hielt einen Vortrag über "Ostwestfalen - ein Knotenpunkt in der globalen Welt".

Professor Dr. Friedrich Biegler-König, Vizepräsident für Planung und Infrastruktur, begrüßte die Gäste und bedankte sich bei Dekan Professor Dr. Uwe Rössler für die Pionierarbeit am Fachbereich: "Mit der internationalen Woche haben Sie einen großen Schritt für die Internationalisierung der FH getan." Immer mehr Studierende der FH entscheiden sich für einen Aufenthalt im Ausland. Das sei besonders wichtig, um OWL über die Grenzen hinaus bekannter zu machen, denn die Region habe viele "Hidden Champions", die zur Wirtschaftskraft Deutschlands enorm beitragen.

"Hidden Champions", das sind relativ unbekannte kleine oder mittelständische Unternehmen, die in ihrem Markt jedoch führend sind. Von denen besitzt OWL neben den Global Playern wie Claas, Miele, Dr. Oetker oder Bertelsmann eine ganze Menge. Ralph Brinkhaus gab den ausländischen Besuchern nicht nur einen Überblick dieser Marktführer, sondern stellte ihnen auch das ostwestfälische Land und die Leute vor. "Man muss ja nicht immer reden", charakterisierte er die Ostwestfalen, die eher nicht zu den Extrovertierten gezählt werden und als ruheliebend gelten. Der Diplom-Ökonom und Steuerberater stammt selber aus Rietberg und ist seit 2009 Bundestagsabgeordneter für die CDU. Dort ist er in den Bundesfachausschuss Wirtschaft der CDU bestellt und leitet als Vorsitzender die Arbeitsgruppe Finanzmarktregulierung - kennt sich mit den wirtschaftlichen Geschicken Deutschlands also aus.

Gerade in Zeiten der Wirtschaftskrise sei das Ausmaß der Verknüpfung der globalen Welt deutlich geworden. "Deutschland ist ein Knotenpunkt in der Weltwirtschaft, und OWL liegt ziemlich genau in der Mitte", erklärte Brinkhaus. So viele Einwohner wie Lettland, so hohe wirtschaftliche Erträge wie Kroatien und strategisch günstig gelegen. "Viele sagen, Ostwestfalen liegt 'in the middle of nowhere', aber dabei liegen wir genau in der Mitte - zwischen Amsterdam und Berlin, London und Warschau und Skandinavien und Paris", vermittelte Brinkhaus OWL als Knotenpunkt.

Das Geheimrezept des wirtschaftlichen Erfolgs liege wohl auch in den "Hidden Champions", die oft familiengeführte Unternehmen seien und die gleiche Passion hätten: "Sie arbeiten wie verrückt für ihr Unternehmen und sind stolz drauf, das jeweils beste Produkt der Welt herzustellen", sagte Brinkhaus. Neben dem ökonomischen Netz sei ein soziales Netz mindestens genauso wichtig. "In dieser schnelllebigen Welt, in der jeder und alles unglaublich flexibel sein muss, ist eine starke und traditionsbewusste Basis umso wichtiger, und das haben wir hier in OWL", beendete Brinkhaus seinen Vortrag, der mit viel Applaus quittiert wurde.

Bei der restlichen "International Week" können sich die Dozenten und Gäste noch über Themen wie "Globale Kompetenz" oder über das Verständnis von Hochschulbildung in Indien informieren und austauschen. Alle Studierende und FH-Beschäftigte sind herzlich eingeladen.

Weitere Informationen unter: http://www.fh-bielefeld.de/fb5/wirtschaft/internationales/international-week-2013