16.05.2013

„Ein Praktikum mit AIESEC kann ich guten Gewissens empfehlen“

BWL-Studentin Steffi Seeber macht zweimonatiges Praktikum in Kolumbien und lernt viel über Land und Leute.

Bielefeld / Manizales (fhb). Steffi Seeber studiert Betriebswirtschaftslehre an der FH Bielefeld. Für sie bedeutet Studieren mehr als nur im heimischen Hörsaal sitzen und zuhören. Sie zieht es ab und an ins Ausland, zu einem Praktikumsaufenthalt auch dann, wenn er nicht obligatorisch im Studienverlaufsplan festgelegt ist. Zu einem längeren Studienaufenthalt hatte sie es schon nach Estland an die University of Technology in Tallinn gezogen. Jetzt ging es in den Semesterferien in die andere Richtung, nach Kolumbien, mit ein bisschen Grummeln in der Magengegend: "Was mag da auf mich zukommen, das ist dort eine andere Welt." Dass alles rundum gelingen sollte, war nicht zuletzt ein Verdienst der Studierendenorganisation AIESEC, die ihren Auslandsaufenthalt mit betreute. Seeber: "Ein Praktikum mit AIESEC kann ich guten Gewissens empfehlen."

Ihr Fachbereich Wirtschaft und Gesundheit ist vor gut einem Jahr dem Förderkreis der in 110 Ländern mit über 850 Lokalkomitees aktiven und damit weltweit größten internationalen Studierendenorganisation beigetreten. Dekan Prof. Dr. Uwe Rössler: "Wir wollten damit ein Zeichen setzen und unsere Studierenden einladen, einen Service zu nutzen, der zum Gelingen des Auslandsaufenthaltes wesentlich beitragen kann." Die Reisewilligen müssen allerdings zuvor Vermittlungskosten in Höhe von 350 Euro entrichten. Aber dafür gibt es einen beispielhaften Service und letztlich, wie auch im Fall Seeber, Geld zurück: "Der Fachbereich hat die Gebühr übernommen und zusätzlich kann man sich um einen Reisekostenzuschuss beim DAAD bewerben", zieht Steffi Seeber eine positive Finanzierungsbilanz.

Über die Bielefelder AIESEC-Gruppe wurde der Kontakt mit einem Non-Profit-Unternehmen im kolumbianischen Manizales geknüpft. Via Skype-Interview hatte Seeber sich zu bewerben, "eine ganz neue Erfahrung". AIESEC kümmerte sich um eine Gastfamilie, bei der sich die Studentin gut untergebracht fühlen sollte: "Die Anreise war nicht ganz so unkompliziert, das hat schon ein paar Nerven gekostet, bis ich endlich in Manizales ankam. Umso wichtiger, dass ich von AIESEC-Studenten vor Ort abgeholt wurde, eine feste Adresse hatte und eine freundliche Gastfamilie."

Fortan arbeitete die gelernte Werbekauffrau Seeber mit zwei Brasilianerinnen und zwei Brasilianern in einem Team zusammen, dessen Aufgabe es war, (Marketing-)Aktivitäten für eine Nichtregierungsorganisation zu entwickeln. Ein spannendes Unterfangen, zu dem letztlich auch die Betreuung von Kindern und andere soziale Dienste zählten. Seeber: "Ich habe in kurzer Zeit viele Menschen kennengelernt, die sich allesamt solidarisch zueinander verhalten, ein ganz herzliches Volk." Vielleicht seien dies die "schönsten Momente der Reise" gewesen: "Leute verstehen, Vorurteile abbauen. Mehr geht doch nicht."     

Und das ist auch ganz in Sinne ihres Fachbereichs. Mit dem Auslandspraktikum sollen nämlich, so Dekan Rössler, "unsere Studierenden nicht nur berufliche Erfahrungen sammeln, sondern gleichzeitig eine andere Kultur erleben und sich persönlich weiterentwickeln".

Steffi Seeber empfiehlt reisewilligen Kommilitonen, auf jeden Fall den Kontakt zur AIESEC-Gruppe in Bielefeld und zum Akademischen Auslandsamt der FH aufzunehmen. Studierende, die sich nicht für ein Praktikum interessieren, könnten dennoch bei AIESEC aktiv werden. In sechs Abteilungen gilt es Finanzen zu verwalten, ausländische Praktikanten zu unterstützen, Unternehmen zu gewinnen und Projekte zu organisieren. Höheres Ziel: die Verpflichtung zu Toleranz und Völkerverständigung. Dekan Rössler: "Genau deshalb sind wir dem Förderkreis beigetreten. Ich würde mich freuen, wenn noch mehr Studierende sich angesprochen fühlten, hier mitzumachen." 

Mehr unter: AIESEC Bielefeld: Universität Bielefeld, Raum C02-202.